Eine Busfahrt die ist lustig
Um die 380 km von Cusco zum Titicacasee gab es diesmal zur Wahl zwischen Flugzeug und Bus, nun noch die Möglichkeit einer Zugfahrt. Nach dem Blick auf den Preis von über 300 Dollar pro Person, war diese Option aber gestrichen. Zumal der Zug 3 Stunden länger braucht, als Busse welche schon für 20 Dollar zu haben sind.
Da wir vermeiden wollten schon wieder 7 Stunden im Bus rumsitzen, nahmen wir an einer Touristenbustour teil. Diese fährt zwar den gleichen Weg wie die normalen Busse und der Zug, hält jedoch zwischendurch an 4 Sehenswürdigkeiten an und es gibt Mittags was zu Essen im Restaurant.
So verging auch dieser Reisetag wie im Flug und wir kamen Abends, fertig aber glücklich im kühlen und verregneten Puno an.
Puno
Puno selber, macht dabei so überhaupt nichts her. Die Stadt liegt zwar an diesem riesigen bekannten See, aber von lateinamerikanischem Flair oder Fischerdorfromantik ist hier nichts zu spüren. Gut also, das unser Hostel ein paar Touren im Angebot hatte. Wir entschieden uns für eine Tour zu den Grabtürmen von Sillustani. Die zwölf Chullpas (Steingräber) sind bis über zehn Meter hoch, meist rund und mit einer Steinplatte oder einem Strohdach gedeckt. Das ist schon faszinierend, und bei guten Wetter hätten wir bestimmt die Tour mehr genossen. Aber je länger wir unterwegs waren, dest mehr wurde aus der Sonne in Puno, Regen und Wind in Sillustani. So bemühte sich unsere Tourleiterin redlich ab gegen den Wind zu schreien, aber richtig Freude wollte bei uns einfach nicht aufkommen.
Am Vormittag vor unserer Tour, erkundeten wir etwas die Stadt und wurde Zeuge eines kleinen Schulwettbewerbs. Auf dem abgesperrten marschierten dabei Kinder in militärisch aussehenden Schuluniformen vor einer Juri und Zuschauern lang. Das sah zwar komisch aus, aber irgendwie kannte ich das ja noch aus DDR-Zeiten. Das hierbei jedoch schon 4 Jährige mitliefen, war dann doch etwas krass.
Auf dem Titicacasee
Der Titicacasee ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3812 m über dem Meeresspiegel, ist 178 km lang und bis 67,4 km breit und hat eine maximale Tiefe von 281 m. Da rumlaufen nicht ging, entschieden wir uns für die bekannteste Attraktion, die schwimmenden Inseln der Urus. Die Urus sind sozusagen die noch lebenden Ureinwohner des See. Sie sind sehr stolz auf ihre traditionelle Lebensweise und lehnen es strikt ab, auf das Festland überzusiedeln. Sie haben den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt und erlauben heute Besuchern, die schwankenden Inseln zu besuchen.
Und so hieß es für uns mit 20 anderen Auserwählten: ab ins Boot und rauf auf die Insel 🙂
Die Inseln sind wirklich faszinierend. Sie sind nicht natürlich, sondern bestehen aus kreuzweise aufgebrachten Lagen aus Totora-Schilf. Damit sie immer schön über dem Wasserspiegel bleiben, muss aller 3-6 Wochen eine neue Lage Schilf oben drauf. Und so läuft es sich auch darauf: nass, einsinkend und etwas wackelig.